Der Sicherheitsbereich wurde deshalb auf einen Radius von 300 Meter um den Fundort festgelegt. Etwa 2.500 Anwohner mussten über Nacht ihre Wohnungen verlassen und in Notunterkünfte ausweichen. Rund 600 waren zeitweise in einer von insgesamt vier Betreuungsstellen untergebracht. Zur Informationen der betroffenen Bewohner war durch das KVR ein Bürgertelefon eingerichtet. Hier wurden insgesamt rund 3.500 Anfragen bearbeitet.
Für die geplante Sprengung musste die Absperrgrenze dann noch einmal vergrößert und auf einen 1.000 Meter-Radius ausgedehnt werden. Die hierfür notwendigen großräumigen Absperrmaßnahmen führten über mehrere Stunden zu beträchtlichen Verkehrsstörungen. Betroffen waren hier ebenfalls der Bus, Tram- und U-Bahn.
Zur Reduzierung der Detonationsauswirkungen wurden rund um die Fundstelle etwa 100 Tonnen Sand, 10.000 Sandsäcke sowie Strohballen und Matten verbaut. Dies geschah von den dort eingesetzten Helfern unter lebensgefährlichen Bedingungen.
Um 21:54 Uhr erfolgte die kontrollierte Sprengung.
Die Explosion verursachte unmittelbar mehrere Feuer. Das durch die Detonation in Brand geratene Dämmmaterial führte ebenfalls zu zahlreichen, kleineren Brandherden im Dachbereich der umliegenden Gebäude und der weiteren Umgebung. In einem Radius von etwa 300 Metern gingen, auf Grund der Druckwelle, alle Scheiben zu Bruch. Im Bereich der Marktstraße und Feilitzschstraße stürzten Gebäudeteile auf die Straße. Insgesamt wurden 17 Gebäude beschädigt.
Im Einsatz befanden sich zeitgleich jeweils etwa 230 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Sanitäts- und Rettungsdienst sowie des THW. Phasenweise, vor allem unmittelbar nach der Bombensprengung, lag die Anzahl der Einsatzkräfte bei rund 1.000. Rund 25 Personen waren während des gesamten Einsatzverlaufes in der sogenannten Gefahrenabwehrleitung (GAL, Einsatzstab auf der Feuerwache 3) und der sogenannten Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL, Einsatzleitung vor Ort) tätig.
Die Verantwortlichen der Feuerwehr wurden durch Verbindungspersonen und Fachberater von Polizei, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk, Stadtwerke München und Bundeswehr verstärkt. Weiter wurden die Münchner Kräfte durch sogenannte Schnelleinsatzgruppen Betreuung aus den Landkreisen FFB, DAH und STA sowie punktuell durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis München verstärkt.
Auch der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, Christian Ude, war als Stadtoberhaupt vor Ort und verfolgte die Einsatzmaßnahmen sowie die Sprengung der Bombe. Im Rahmen einer Pressekonferenz bedankte er sich explizit für das umfassende und professionelle Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr München. Stadtbrandrat Rupert Saller nahm diesen besonderen Dank gerne stellvertretend entgegen.