ABC-Einheit

In Bayern gibt es grundsätzlich keine speziell organisierten Katastrophenschutzeinheiten in einer festen Struktur wie etwa bei der Bundeswehr oder dem Technischen Hilfswerk (THW). Über eine gesetzlich festgelegte Katastrophenhilfspflicht (Art. 7 BayKSG) können die Katastrophenschutzbehörden (Kreisverwaltungsbehörden) jedoch u.a. auf das Potenzial der Feuerwehren zugreifen. In der Bundesrepublik Deutschland nehmen die im Katastrophenschutz mitwirkenden Einheiten auch die Aufgaben zum Schutz der Bevölkerung vor den besonderen Gefahren und Schäden, die im Verteidigungsfall drohen, wahr. Zu diesem Zweck ergänzt der Bund die Ausstattung des Katastrophenschutzes in den Aufgabenbereichen Brandschutz, ABC-Schutz, Sanitätswesen und Betreuung. Die ergänzende Ausstattung wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den Innenministerien der Länder übergeben. Diese sind mit Ausnahme der Ausstattung der Analytischen Task Force (ATF) allein für die Verteilung innerhalb ihres Landes auf die Katastrophenschutzbehörden zuständig.

ABC-Einheiten bei der Abteilung Stadtmitte

Mit Übernahme des 1. ABC-Zuges München Stadt im Jahr 1984 durch die Abteilung Stadtmitte sind mittlerweile vier Sonderfahrzeuge sowie ein LKW-Anhänger aus Mitteln des Bundes, des Freistaates und der Landeshauptstadt München im Einsatz. Im Einzelnen sind dies:

ABC-Einheiten des Bundes:

Unterstützungseinheiten des Landes Bayern:

Ergänzung der Landeshauptstadt München:

Aufgaben

Die Abteilung Stadtmitte wird im Rahmen der überörtlichen Katastrophenhilfe bei atomaren, biologischen und chemischen Gefahren herangezogen. Sie wird im Stadtgebiet Münchens zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr bei Gefahrguteinsätzen eingesetzt. Der CBRN ErkW und der GWS der Abteilung Mitte sind zudem in die Ausrückeordnung der in München als Kooperation zwischen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr München sationierten Analytischen Task Force (ATF) integriert. Die Übernahme der Spezialaufgabe ABC-Schutz bedeutet einen erheblichen Ausbildungsaufwand, der von allen Mitgliedern der Abteilung getragen wird. 30 Aktive der Abteilung sind als CSA-Träger (Chemikalienschutzanzug) ausgebildet und stellen ihren Ausbildungsstand in einer jährlichen Einsatzübung unter Beweis. Zudem stellt die Abteilung Auswertepersonal (C-Auswerter) für die Analytische Task Force. Im Ausbildungsplan der Abteilung sind pro Jahr mehrere Übungen im Bereich Gefahrguteinsatz, Dekontamination und Messtechnik integriert. Zudem wird das Grundmodul VI "Gefährliche Stoffe und Güter" des Trainings- und Ausblidungszentrums der FF München (TAZ) bei der Abteilung ausgebildet.