Die „Löschgruppe Mitte“ wird auf Initiative des damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr München Dipl. Ing. Heinrich Reuter im Herbst gegründet. Geführt wird diese Abteilung von dem Oberlöschmeister Vitus Konold und dem Hauptfeuerwehrmann Günter Hölzl (später Oberbranddirektor von München) als sein Vertreter.
Die erste Dienstversammlung wird in der Gaststätte „Zum fröhlichen Schützen“ in der Astallerstraße im Januar abgehalten. Die Löschgruppe verfügt zu dieser Zeit über kein eigenes Gerätehaus. Das Einsatzfahrzeug ein Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS ist in einer Tiefgarage (für Fahrzeuge des Katastrophenschutzes) in der Reichenhaller Straße untergebracht.
Die Abteilung erhält zu dem vorhandenen Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS ein weiteres Fahrzeug des Bundes, den Schlauchkraft-wagen SKW.
In der Mitte des Jahres wird die Löschgruppe in den Alarmierungsplan der Berufsfeuerwehr München aufgenommen und kann mit beiden Fahrzeugen an Einsätzen teilnehmen. Die Alarmierung erfolgte telefonisch, da zu dieser Zeit noch keine Funkalarmempfänger zur Verfügung standen.
Am 26. Juli 1971 erfolgt die erste Probealarmierung und es dauert 15 Minuten, bis die Löschgruppe ausrücken kann. Der erste Einsatz erfolgt am 31. Oktober 1971, als ein Heustadl im Gut Freihamm brennt. Der zweite Einsatz ist gleich am Folgetag, den 01. November 1971. Es brennt ein Scheunentrakt in einem Klostergut in Berg am Laim.
Die Löschgruppe ist bereits auf eine Stärke von 50 bis 60 Mann gestiegen. Ein neues Fahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 8 wird der Löschgruppe zugewiesen. Die Löschgruppe verfügt nun über 18 Sitzplätze auf den Alarmfahrzeugen, was einem Löschzug entspricht. Außerdem erhalten wir ein eigenes Fahrzeugfunkgerät, dass in das LF 16 TS eingebaut wird. Ebenso beginnt die Umstellung auf eine "stille Alarmierung". Anlässlich der Olympischen Spiele im Olympiagelände beteiligt sich die Löschgruppe Mitte an der ständigen Wachen (täglich 18 Stunden). Sie nimmt dort täglich von 8:00 bis 16:00 Uhr teil.
Die Löschgruppenführung legt ihr Amt nieder: Ulrich Raum wird Löschgruppenführer Fritz Botzenhardt wird sein Stellvertreter.
Die Einordnung des „Luftschutzhilfsdienst“ in den „erweiterten Katastrophenschutz“ wird vorgenommen. Die Löschgruppe Mitte wird in einer neuen Unterkunft einquartiert. Das neue Zentrum für den Katastrophenschutz (ZfK) befindet sich in der Heßstraße 120.
Im Herbst erhält die Löschgruppe ein weiteres Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS aus den Beständen des Katastrophenschutzes.
Die Löschgruppe erhält zur technischen Hilfeleistung ein Hilfsrüstfahrzeug HRW auf Mercedes Unimog - Fahrgestell. Der Einsatzwert der Löschgruppe steigert sich dadurch enorm. Gerade bei Unwettereinsätzen verfügt die Löschgruppe jetzt über die notwendige technische Ausrüstung.
Die Löschgruppe verfügt jetzt über 5 Einsatz- fahrzeuge und über 30 Sitzplätze. Nach den Richtlinien des Katastrophenschutzes besitzt die Löschgruppe einen „Löschzug Wasser“ und einen „Löschzug Rettung“.
Die Abteilung erhält erstmals ein städtisches Einsatzfahrzeug. Es ist ein Löschgruppen- fahrzeug LF 16 (Straße) mit einem 800 Liter Wassertank. Dafür wird ein Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS abgezogen.
Die Berufsfeuerwehr München feiert ihr 100 jähriges Bestehen. Die Abteilung Stadtmitte besetzt während des Festzuges und der Feierlichkeiten die Feuerwache 1 um den Brandschutz gewährleisten zu können.
Die Abteilung gründet am 12. Mai einen eigenen Unterstützungsverein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr München Abteilung Stadtmitte e.V.“.
Die Abteilung Stadtmitte übernimmt den „1. ABC - Zug München Stadt“. Dieser Zug besteht aus 5 Fahrzeugen
Die Sitzplatzkapazität erhöht sich enorm. Es stehen neben den 30 Sitzplätzen der Feuerwehrfahrzeuge nun zusätzlich 27 weitere zur Verfügung.
Die Abteilung erhält 20 tragbare Funkalarmempfänger (Motorolla) und ist somit tagesalarmsicher.
Im Frühjahr wird der Hilfsrüstwagen HRW durch einen Rüstwagen RW1 auf Magirus Fahrgestell ersetzt.
Die Abteilungsführung legt ihr Amt nieder. Neu gewählt werden als Abteilungsführer: Thomas Schubert und als sein Stellvertreter: Jürgen Arnold.
Als Ersatz für drei Tanklöschfahrzeuge TLF 8 auf Unimog Fahrgestell erhält die Abteilung ein Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS neuester Bauart.
Im Januar wird eine eigene Jugendgruppe gegründet, die aus vier Jugendlichen besteht.
Rudolf Laar wird vom Abteilungsführer als sein Stellvertreter eingesetzt.
Die Abteilung Stadtmitte übernimmt, wie auch die weiteren 20 Abteilungen, erstmals, zur Entlastung der Berufsfeuerwehr, die turnusmäßige Überprüfung der öffentlichen Hydranten (etwa 700 Stück) in den Stadtteilen Neuhausen und Schwabing.
Mathias König wird vom Abteilungsführer als sein Stellvertreter eingesetzt.
Anlässlich der Silvesterfeierlichkeiten und der Ungewissheit wie die EDV-Technik auf den Datumssprung von 1999 auf das Jahr 2000 reagieren wird, hat die Branddirektion München angeordnet, dass jedes Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr zu besetzen ist. Die ersten Einsätze wurden gegen 22:00 Uhr gefahren. Gegen 5:00 Uhr wird die Bereitschaft aufgehoben.
Die Abteilung erhält als Ersatzbeschaffung für das Dekontaminations-Mehrzweck-Fahrzeug (DMF) das fabrikneue Dekontaminationsfahrzeug Personen (Dekon P) für den 1. ABC-Zug München Stadt.
Die Abteilung erhält als weitere Ersatzbeschaffung für den AC- Erkundungskraftwagen und AC-Erkundungstruppkraftwagen den fabrikneuen AC-Erkunder für den 1. ABC-Zug München Stadt.
Die Abteilungsführung wird neu gewählt. Markus Drexler wird Abteilungsführer, Markus Richter sein Stellvertreter.
Die Abteilung ist mit 15 Feuerwehrmännern/-frauen bei der Flutkatastrophe in Dessau eingesetzt. Die Aufgabe bestand darin, die bereits aufgeweichten Deiche zu sichern.
Pünktlich zu Weihnachten ist das neue LF 16 bei der Abteilung eingetroffen. Dieses Fahrzeug ist zusätzlich zum bereits vorhandenen Fuhrpark hinzugekommen.
Die Abteilung besitzt nun 4 Löschfahrzeuge und 4 weitere Fahrzeugen des 1. ABC-Zug München Stadt.
Ein Jahrhunderhochwasser das sich im bayerischen Oberland ausbreitete führte dazu, dass Überlandhilfe im Bereich Bad Tölz und in der Nähe von Penzberg geleistet werden musste. Die Abteilung beteiligte sich an dieser Überlandhilfe mit zwei Fahrzeugen und 15 Feuerwehrdienstleistenden.
In München verblieben zwei weitere Fahrzeugeund für die Hochwasserschäden, die die Isar in der Au und im Lehel verursachte waren weitere 24 Feuerwehrdienstleistende eingesetzt.
Dieses Jahr war durch heftigen Schneefall geprägt. Im Februar waren wir gefordert um Überlandhilfe in Bayerisch Eisenstein zu leisten, bevor es uns in München auch einschneite.
Die nächste große Aufgabe war dann die Bereitschaft im Gerätehaus wegen der Fussball WM 2006. An sechs Spieltagen musste eine erhöhte Sicherheit gewährleistet werden.
Als besonderes Highlight bekam die Abteilung dann auch noch einen neuen Abrollbehälter zur Dekontamination von Personen.
Der Papstbesuch in München bildete den Abschluss der Besonderheiten in 2006.
Zwei Meilensteine in der Münchner Feuerwehr-Geschichte. Mit der Auslieferung von insgesamt 58 neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugen, 32 für die Berufsfeuerwehr und 26 für die Freiwillige Feuerwehr, fährt nun die gesamte Münchner Feuerwehr den gleichen Typ Löschfahrzeug. Die Abteilung Stadtmitte erhält damit vier Baugleiche Fahrzeuge.
Zugleich geht die Analytische Task Force (ATF) zur Erkennung und Bekämpfung biologischer, chemischer und radiologischer Gefahren in Betrieb. In Kooperation mit der Berufsfeuerwehr München stellt die Freiwillige Feuerwehr mit der Abteilung Stadtmitte über 50 Prozent des ATF-Personals.
Im Bauloch der Kultkneipe Schwabinger 7 wird eine extrem gefährliche Kriegs-Bombe mit Langzeitzünder gefunden. Die kontrollierte Sprengung richtet trotz umfangreicher Vorkehrungen Millionenschäden in Alt-Schwabing an. Mehrere Läden und Wohnungen brennen aus, viele Gebäude sind schwer beschädigt.
Orkantief Niklas fegt über München hinweg. Bäume stürzten auf Autos, Gerüste fallen um, Dächer werden abgedeckt. Die Schäden sind gewaltig. In zweieinhalb Tagen rückt die Feuerwehr München zu 2.500 Einsätzen aus. Insgesamt 723 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sind in Spitzenzeiten mit über 50 HLF, LF und TLF der im Einsatz.
Am Hauptbahnhof in München treffen mehrere Wochen lang täglich tausende Flüchtlinge ein. Auch die Frauen und Männer der FF München helfen rund um die Uhr am Bahnhof und in den provisorischen Unterkünften im ganzen Stadtgebiet. Die Abteilung Stadtmitte war mehrere Tage im Einsatz um provisorische Unterkünfte aufzubauen oder bei der Ankunft am Münchner Hauptbahnhof zu unterstützen
Das Jubiläum steht an: 50 Jahre Abteilung Stadtmitte. Traditionell wurde hierfür ein Patenverein gesucht. „Liebe Bad Griesbacher, bitte werdet unser Patenverein“ Aber so einfach bekommt man keinen Patenverein. Zunächst mussten die Abteilungsführung und die Vereinsvorstandschaft ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen bis die Bad Griesbacher zustimmten. Seitdem eint uns eine enge Freundschaft, die durch regelmäßige gegenseitige Besuche aktiv gelebt wird.
Die spätere weltweite Corona Pandemie machte leider einen Strich durch die Rechnung: Das Jubiläumsjahr musste leider abgesagt werden.
Die 20er-Jahre beginnen mit Ereignissen mit weltweiter Bedeutung, wie einer Pandemie und einem Krieg in Europa, über die man noch in Jahrzehnten in den Geschichtsbüchern lesen können wird.
Die Corona-Pandemie betrifft jeden, so auch die FF München. Ausbildungs- und Einsatzbetrieb müssen neu organisiert und zusätzliche Hygienemaßnahmen umgesetzt werden. Die Kameradinnen und Kameraden unterstützen innerhalb des ersten Pandemiejahres im Rahmen der Amtshilfe bei der Bevölkerungsinformation und bei Materialtransporten.
Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sind alle Abteilungen ab Anfang März einen Monat lang bei einer Hilfsgüter-Lieferung, der Unterbringung Geflüchteter und einer Feuerwehr-Spendenaktion in 140 Einsätzen insgesamt 25 Tage teils rund um die Uhr gefordert. Die Abteilung unterstützt stadtweit die Unterbringung der aus der Ukraine ankommenden Flüchtlinge. Dazu gehörte der Aufbau der Unterkünfte und die Betreuung vor Ort.