Hoch hinaus

Morgenstund‘ hat Gold im Mund – der etwas andere Frühsport

Während am Samstagmorgen gegen 06:00 die letzten Partygänger ihren Heimweg antreten und die ersten Frühaufsteher mit dem Hund eine Runde gehen, herrschte im Feuerwehrhaus eine für diese Uhrzeit ungewöhnliche Betriebsamkeit.

Trotz schlaftrunkener Augen war eine gewisse Begeisterung spürbar, schließlich wollte man sich gleich einer kleinen Herausforderung stellen und der Wetterbericht verhieß bestes Wetter.

Unsere Sporttrainerin Michi hatte organisiert, den Olympiaturm unter Atemschutz zu besteigen um im Anschluss die technischen Anlagen zu besichtigen. Da sich eine solche Gelegenheit nicht alle Tage ergibt, waren die begrenzten Plätzen schnell ausgebucht - auch wenn der ein oder andere bei der begeisterten Anmeldung vermutlich nicht so genau auf die Uhrzeit geschaut hatte.

Mit zwei Fahrzeugen machten wir uns auf den kurzen Weg zum Olympiaturm und schulterten vor Ort zügig die Atemschutzgeräte an. Mit Blick auf die beginnende Dämmerung war der Ansporn besonders groß vor (oder zumindest mit) Sonnenaufgang das Ziel auf 189m Höhe zu erreichen.

Nach einer Begrüßung und kurzen Einweisung durch den Betriebsleiter wurden die Atemschutzgeräte angeschlossen, wohlwissend, dass nun der mühsame Aufstieg im Turmschaft bevorsteht.

Während die im Treppenhaus angebrachten Höhenmeterangaben sich nicht immer ganz mit der subjektiven Höhe deckten, so bewegte sich die „Feuerwehrschlange“ stetig nach oben.

Der ein oder andere fragte sich, warum er sich nochmal angemeldet hatte. Mit dem Wissen, dass man mit der nächsten Stufe dem Ziel wieder ein bisschen näher ist, und dem Gefühl, dass man danach auch den Mount Everest besteigen könnte, wurde Stufe für Stufe bezwungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, was in der realen Welt jedoch einer Viertelstunde entspricht, kamen die Letzten auf der Aussichtsplattform an und wurde durch den Betriebsleiter wieder in Empfang genommen.

Die Atemschutzgeräte wurden abgelegt und auch die Einsatzmäntel gelüftet. Man schaut in glückliche und verschwitzte Gesichter – der anstrengendste Teil des heutigen Tages war geschafft!

Es war ein perfektes Timing, da die ersten Sonnenstrahlen sich bereits am Horizont durch die Wolkendecke kämpften.

Auf der Aussichtsplattform kam aufgrund des Sonnenaufgangs eine gewisse Feuerwehrromantik auf. Minute für Minuten wuchs die Sonne am Horizont und die Nebelfelder über der Stadt lösten sich auf. Dieses phänomenale Ereignis wurde durch den Eintrag ins „Gipfelbuch“ abgerundet.

Nach dem Sonnenbad ging es zurück zu den Fahrzeugen, diesmal jedoch mit dem Aufzug, um die benutzten Atemschutzgeräte zu verstauen.

Über den Feuerwehraufzug gelangten wir zum Feuerwehrdepot und zu den technischen Anlagen des Turmes. Der Betriebsleiter zeigte uns die verbauten Anlagen und deren Funktionsweise, eine Symbiose von Technik der unterschiedlichsten Jahrzehnte. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit konnte er uns über Anekdoten den Turm auch in menschlicher Hinsicht näherbringen.

An dieser Stelle sei ihm für sein Engagement besonders gedankt!

Da der Turm kurz vor der Öffnung für die Besucher stand, hieß es für uns zügig zusammen zu packen; schließlich kam auch so langsam Hunger auf.

Während ein Teil der Mannschaft die Übungsgeräte zur Atemschutzwerkstatt brachte, bereitete der andere Teil das gemeinschaftliche Frühstück im Feuerwehrhaus vor.

Unser Thorsten hatte in der Früh bereits einen Waffelteig vorbereitet, sodass das ausgiebige Frühstück durch dieses Schmankerl‘ abgerundet werden konnte. Definitiv das zweite Highlight an diesem Tage!