Katastrophenschutzübung Heißer Bogen 2023

Unter dem Motto: „Heißer Bogen“ wurden rund 800 Einsatzkräfte der Landkreise Cham, Freyung-Grafenau sowie Main-Spessart mit Sondereinheiten der Polizei, der Bundeswehr, dem BRK, der Bergwacht und Kräften aus Tschechien bei der Großübung „Waldbrand“ eingesetzt. Die FF München war mit der Sondereinheit Wasserfördersystem mit 13 Teilnehmern vertreten.

Mehrere Forstarbeiter arbeiten im Wald, als eine Forstmaschine zu brennen beginnt. Rauchschwaden steigen über dem trockenen Boden auf, während sich das Feuer in dem stark bewaldeten und schwer zugänglichen Gebiet ausdehnt. Aufmerksame Bürger verständigen die Leitstelle in Regensburg. Diese verständigt die zuständigen Feuerwehren und den Rettungsdienst.

Da relativ wenig Löschwasser am Hohen Bogen zur Verfügung steht, war die ausreichende Wasserversorgung elementar für den Einsatzerfolg.

Dabei würden nicht nur die Speicherseen der Hohenbogenbahn für die Bewässerung zum Einsatz kommen, sondern auch der Drachensee in Furth im Wald. Dafür mussten sechs Kilometer Schlauchleitung und mehrere hundert Höhenmeter überbrückt werden.

Die Wasserfördersysteme (WFS) vom Katastrophenschutz des Freistaates Bayern (zwölf WFS-Einheiten gibt es in Bayern) sollten diese Aufgabe lösen. Neben den WFS-Zügen aus Rötz und Speicherdorf waren auch die WFS der BF Nürnberg und wir von der Feuerwehr München vor Ort. Zudem war eine WFS-Einheit aus Tschechien bei der Übung beteiligt.

Nach kurzer Planungsphase konnten wir der Übungsteilnahme zusagen und begannen mit den Vorbereitungen (Unterbringung, Dienstreiseanträge, Verpflegung, Personaleinteilung etc.). Das Personal setzt sich aus Mitgliedern der FF München zusammen, die ihre Heimatabteilungen in der Stadt verteilt haben oder der Sondereinheit KatS-Modul angehören.

Im Marschpaket nach Cham brachen am Freitag, den 8. September ein MZF, ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Wasserfördersystem, der Dekon-P als Transportfahrzeug und ein HLF sowie 13 Feuerwehrangehörige auf.

Wir kamen gut durch den freitäglichen Feierabendverkehr und wurden bereits von der FF Waldmünchen zu einem Gemeinschaftsabend erwartet. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen konnten wir auch schon Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in Konzepten bzw. Ausbildungsmethoden ausmachen – und uns abschauen.

Am Samstag ging es früh morgens nach einer Lageeinweisung am Bereitstellungsraum zu unserem Einsatzort los. Unsere Aufgabe war, den ersten Abschnitt der Wasserförderung zu übernehmen und das Wasser an die FF Speichersdorf zu übergeben. Aufgrund der örtlichen Begebenheiten pumpten die Einheiten des Hochwasserzuges Cham das Wasser aus dem Drachensee in einen 50.000 Liter Behälter.

Wir setzen unsere Schwimmpumpe in diesen Behälter und förderten das Wasser über eine fast zwei Kilometer lange F-Schlauchleitung bis zur nächsten Zwischenpumpstelle. In Summe wurden fünf Wasserfördersystem hintereinander geschalten, um das Wasser bis zum “Flugplatz” zu transportieren.

Von dort wurde das Wasser über Tragkraftspritzen zu den Brandstellen gepumpt bzw. mit Hubschraubern über dem Waldbrand abgeworfen. Weiterhin konnten wir das Personal unseres HLF für weitere Aufgaben abstellen und stellten mit dem Dekon-P und der mitgebrachten Tankstelle die Treibstoffversorgung für die WFS-Einheiten sicher.

Für uns war die Übung sehr lehrreich und hat super viel Spaß gemacht. Neben der Ausbildung von neuen Mitgliedern und der Wiederholung von Handgriffen konnten wir auch im Bereich der Führung und Kommunikation einiges lernen. Unsere Lernpunkte umfassten unteranderem sowohl die Vorplanungen für die Verlegung des Kontingentes (Bilden eines Marschpakets, Unterkunft, Verpflegung usw.) als zum Beispiel auch die Kommunikation unter den verschiedenen Wasserfördersystemen und der möglichen Pumpeneinstellungen.

Wir möchten uns noch einmal für die Einladung zur sehr gut organisierten Übung „Heißer Bogen“ bedanken und hoffen, dass wir auch bei der nächsten Übung wieder angefragt werden. 

Text:

• Jürgen Arnold und Michael Schümann – FF München

Bilder und Videos:

• Jürgen Arnold, Anja Maier, Markus Maier – FF München
• Kreisbrandinspektion Cham

Bericht der Kreisbrandinspektion Cham auf lfv-bayern.de