Kellerbrand im Wohnheim - gemeinsame Übung mit dem BRK

Neben dem regulären Übungsdienst finden mehrmalig im Jahr gesonderte Übungen und Fortbildungen zur Auffrischung und Vertiefung der Erste-Hilfe-Kenntnisse statt.

In unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrhaus befindet sich das selbstverwaltete Studentenwohnheim „Maßmann“. Nicht nur die Nähe, sondern auch die Tatsache, dass zwei unserer Einsatzkräfte dort wohnen, bot unserem Erste-Hilfe-Beauftragten Dr. Hötzel die perfekten Randbedingungen dort eine entsprechende Übung vorbereiten zu können.

An einem späten Dienstagnachmittag wurden durch unsere Erste-Hilfe-Ausbilder die zahlreichen Mimen, fast allesamt für die Übung gewonnene Wohnheimbewohner, geschminkt und instruiert. Unsere Nebelmaschinen und weitere Übungsrequisiten kamen natürlich auch zum Einsatz.

Es war vorab durchgesickert, dass an diesem Erste-Hilfe-Termin keine Theorie oder Stationsausbildung auf dem Lehrplan stand, sondern in einem externen Objekt geübt wurde, sodass die starke Anwesenheit an diesem freiwilligen Zusatztermin ein leichtes Spiel war.

Kurz nachdem die Fahrzeuge besetzt wurden, kam auch schon die Alarmierung zu einem fiktiven Kellerbrand. Die Alarmadresse war dem ein oder anderen bereits privat bekannt, die Spannung stieg.

Als der Zugführer mit dem ersten Gruppenführer und dessen Melder sich von der Straße zum Wohnheimeingang bewegte, kamen ihm bereits erste aufgebrachte und panische Menschen entgegen. Die Mimen füllten ihre Rollen, u.a. als Störenfriede und panische Bewohner, voll aus und heizten unseren ersten Einsatzkräften ordentlich ein.
Schnell war für die Führungskräfte klar, dass es sich scheinbar um einen Brand im Partykeller mit einer unbekannten, aber vermutlich hohen Anzahl an Betroffenen und Verletzten handeln musste.
Zusätzliche Feuerwehr- als auch Rettungsdienstkräfte wurden nachgefordert, die ersten aber umso elementaren Aufgaben wie Raumordnung und Bildung von Einsatzabschnitten wurden im ersten Löschzug aufgeteilt. Während die Führungskräfte versuchten die Lage in dem verwinkelten Gebäude noch detaillierter zu erkunden, wurde parallel der Löschangriff aufgebaut und die ersten Betroffenen und Patienten medizinisch erstversorgt.

Wenige Minuten nach der Nachforderung trafen zusammen mit unserem zweiten Löschzug auch die Einsatzkräfte der BRK-Bereitschaften Süd 1 und West 1 ein.
Nach kurzer Abstimmung zwischen den Feuerwehr- und BRK-Führungskräften wurde die Aufgabenteilung klar abgetrennt: die medizinische Versorgung als auch Sichtung übernahmen vornehmlich die BRK-Kräfte und wurden von den Feuerwehrkräften des zweiten Löschzuges unterstützt. Die Kräfte des ersten Löschzuges übernahmen die Brandbekämpfung und Personenrettung aus dem Gefahrenbereich.

Nach einigen Minuten konnte der Brandherd im Partykeller gefunden und erfolgreich bekämpft werden. In dem angenommenen Szenario kam es aufgrund des unsachgemäßen Umgangs mit Spiritus zu einer Verpuffung, sodass die unmittelbaren Partygäste entsprechende Verbrennungen erlitten, während zahlreiche andere Gäste und Bewohner sich aufgrund des Rauches oder bei der Flucht verletzten.

Die insgesamt ca. 30 Verletzten und Betroffenen konnten in kurzer Zeit durch die BRK-Kräfte triagiert und erstversorgt werden, während die Feuerwehr dort unterstützte, Tragetrupps stellte und die Verletztensammelstellen ausleuchtete. Die aus dem Löschangriff freiwerdenden Kräfte unterstützten bei der medizinischen Versorgung und Betreuung.

Nach dem Übungsende fand eine gemeinsame Nachbesprechung der gelungenen Übung statt. Es zeigte sich, dass es Unterschiede zwischen den Strukturen der Feuerwehr und des BRKs gibt, sodass solche gemeinsamen Übungen umso wichtiger für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch und potentielle Einsätze sind.

Ein sehr großer Dank gilt an dieser Stelle den Mimen für die schauspielerischen Meisterleistungen als auch den externen Übungsbeobachtern für Ihre Unterstützung. Nicht nur die räumliche Nähe zum BRK, sondern auch deren sanitätsdienstliche Expertise macht das BRK zu einem attraktiven Übungspartner.