Tagesübung 2017

"Dachstuhlbrand B4” war nur eine der vielen Alarmdurchsagen, die am Samstag im Feuerwehrhaus der Abteilung Stadtmitte auf der Feuerwache 4 zu hören waren. Es stand wieder eine Tagesübung bei der Abteilung Stadtmitte an.

Pünktlich um 08:30 konnten wir uns mit allen vier Hilfeleistungslöschfahrzeugen (HLFs), zwei Führungsfahrzeugen, einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), sowie einem Rettungswagen (RTW) des Rotenkreuzes in der Übungsleitstelle einsatzklar melden.

Vormittags wurden alle HLFs im Wechsel zu kleineren Übungslagen alarmiert. Es galt einen Wasserschaden in einer Tiefgarage zu beiseitigen, einen ausgedehnten Containerbrand zu löschen und zusammen mit der Rettungsdienstbesatzung eine gepfählte Person, ein abgestürzte Person oder eine Person nach einem Starkstromunfall zu versorgen. Auch ein angefahrenen Fahrradfahrer, der unter einem LKW einklemmt war, wurde mit technischem Gerät befreit und dem Notarzt übergeben.

Nach dem Mittagessen gab es nochmals zwei Lagen im Wechsel. So wurde ein Löschzug (Führungsfahrzeug und zwei HLFs) zu einem Brandgeruch in ein Abrissgebäude alarmiert. Vorort stellte sich heraus, dass dort ein ausgedehnter Kellerbrand mit mehreren vermissten Personen vorbereitet war. Wegen der starken Verrauchung gingen mehrere Trupps unter Atemschutz in den Keller vor und retteten insgesamt drei Personen. Parallel dazu wurde ein zweiter Zug mit dem RTW zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert. In einer Tiefgaragenzufahrt war eine Person unter einen rollenden PKW geraten und unter dem Fahrzeug eingeklemmt worden. Während sich die Rettungsdienstbesatzung um die Erstversorgung des Patienten kümmerte, wurden parallel der Mehrzweckzug und die Hebekissen zur Befreiung der Person in Betrieb genommen.

Zum Abschluss des Tages hatten die Übungsleiter einen ausgedehnten Dachstuhlbrand vorbereitet. Mit zwei C-Rohren, einem B-Rohr sowie mehreren Atemschutztrupps wurden zügig alle vermissten Personen gerettet und die diversen Brandherde gelöscht. Die Versorgung der teils reanimationspflichtig geretteten Personen wurde, geleitet von der Rettungsdienstbesatzung, von freien Trupps an der Verletztensammelstelle übernommen.

Ziel der Tagesübung war es, neben dem üblichen Feuerwehrhandwerk, die lückenlose Versorgung verunglückter Personen in verschiedensten Notsituationen zu üben, um so die Schnittstelle zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst weiter zu verbessern.

Wir bedanken uns bei der Übungsleitung, die alle Übungslagen sehr aufwendig gestaltet hat, dem Küchenteam für die Zubereitung von drei Mahlzeiten, dem Münchner Notarzt und ehemaligen Kameraden, der in seiner Freischicht mit uns geübt hat, sowie der Besatzung des Bayerischen Roten Kreuzes, die mit ihrem RTW den ganzen Tag zur Verfügung standen.