Wenn die Krise die Welt lahmlegt – Eine beträchtliche Umstellung für alle Mitglieder

Artikel-Serie in 3 Teilen - Teil 1: Die krisenbezogenen Änderungen stellte Führung, Ausbildungsleiter, Ausbilder und Mannschaften vor Herausforderung, die einer sauberer Abwägung bedurften.

Sicher war (und ist), dass nichts sicher war (und ist), was eine suffiziente, verlässliche Planung sehr stark erschwert.

Seitens der Abteilungsführung mussten nach dem zügigen Shutdown, eine sinnige Aufteilung der Mannschaft für die Einsätze gefunden werden und der „laufende Betrieb“ über eine Online-Plattform aufgebaut werden. Diese wurde dankenswerterweise unmittelbar von der Freiwilligen Feuerwehr München zur Verfügung gestellt.

Dann kamen die Fragen auf, in welcher Häufigkeit und in welcher Dauer die Übungen auf eben dieser Plattform stattfinden können, ob das mit dem neuen Medium überhaupt funktionieren könne und ob das wirklich zielführend sei oder nur Aktionismus?

Diese Fragen sind berechtigt und so gestaltete sich die Lage für die Ausbildungsleitung, deren ursprüngliche Jahresplanung nichtig war, als besonders anspruchsvoll. Es war den Verantwortlichen der Ausbildung wichtig, dass die provisorische Ausbildung nicht als Belastung, sondern als Angebot wahrgenommen wurde und wird: „Wir hatten natürlich erstmal die Ungewissheit, wie lange diese Situation anhält und in welchem Rahmen wir als Abteilung betroffen sein werden. Nach einer ersten Informationssammlung haben wir initial ein Konzept erarbeitet. Da wir nicht an den normalen Übungsbetrieb, zweiwöchentlich 2,5 Stunden, anknüpfen wollten und den sozialen Aspekt als zudem sehr wichtig in Zeiten von Ausgangssperren bewertet haben, haben wir uns entschlossen wöchentliche Termin als ‚Live-Online-Events‘ zu gestalten. Wir haben uns darauf geeinigt grundlegende Konzepte und Gerätschaften, die häufig im Einsatzdienst der Mitte relevant sind aufgreifen. Herausforderungen waren Unsicherheit der Planbarkeit, der Rahmen und die Dauer der kurzfristigen Umstellungen.“ Der „Online-Dienstag“ war geboren. Und welche Themen sich für diese Onlineschulung eignen, ist nach wie vor Basis vieler produktiver Diskussionen. Wer sich mit Ausbildung ernsthaft beschäftigt hat, weiß dass nicht jedes Thema für diese Methode geeignet ist und ihre Grenzen hat. Gleichzeitig soll die Gestaltung abwechslungsreich sein und nicht ermüden.

Zeitgleich musste sich die gesamte Mannschaft mit der instabil wirkenden Lage arrangieren. Besonders hart traf es die Mitglieder mitten in der Ausbildungslaufbahn: „Ich fand es persönlich schwierig, weil wir gerade gestartet sind und wieder voll ausgebremst wurden. Für andere, die schon länger dabei sind, war das wahrscheinlich nicht so gravierend.“ Unsicherheit gab es nicht nur wegen der abteilungsinternen Ausbildung. Die abgesagten Lehrgänge, brachte die persönliche Terminplanung von so manchem in Schwierigkeiten. Für sie wird sich die „Feuerwehr-Karriere“ jetzt verschieben. Mit der Umstellung auf das neue Medium Online-Plattform an sich, taten sich die meisten leicht.